Rhön 300! Eine Prüfung!

Beitrag vom 05.08.2017 09:57 in 2017 , Tina und Timo

Letztes Wochenende war es soweit. Der Rhön 300 Marathon stand vor der Tür. 300km und über 4500hm quer durch die Bayrische Rhön mit kurzen Abstechern nach Hessen und Thüringen und das auch noch unter Zeitdruck ;-) Samstagmittag reisten wir an, die erste Nacht in unserem Dachzelt stand bevor. Perfekt um alles auf Wasserdichtigkeit zu testen.

Die Motivation hielt sich in Grenzen, den bereits am Samstag stand fest: der Start um 6 Uhr in Schondra würde nass werden!
Und so war es auch. Nach einer total gemütlichen, mulmig, warmen Nacht im Dachzelt mussten wir um halb fünf (MORGENS grrrrrr) aufstehen um uns für die bevorstehenden 300km zu rüsten. 
Das übliche: wie doof muss man eigentlich sein, …  ;-)
Egal um 6 Uhr standen wir mit unseren Freunden Axel und Volker am Start, der dann ganze 15 min nach hinten verlegt wurde (wegen des Wetters, ha, ha, ha ) 
Dummerweise standen wir ziemlich weit hinten und hatten irgendwie auch nicht so auf dem Schirm, dass sich da vorne eine schnelle Gruppe bilden würde. 
Es war die erste Austragung des wirklich sehr gut organisierten Marathons und noch ziemlich überschaubar. Also mussten wir versuchen etwas ranzufahren, immerhin wurden die ersten 40km mit knapp 1000hm als Rennen gewertet. 
Mit ging`s so gar nicht gut, Puls hoch, Beine schlecht…Timo musste mich aufmuntern. Danke!
Aber dennoch konnte ich mir als 3. Frau die Bergwertung sichern. Aber auch danach konnte man die Beine  nicht Hoch nehmen denn es galt ein Zeitlimit von 12 Stunden, also einen 25er Schnitt inc. aller Pausen einzuhalten. Ansonsten wurde man aus dem Marathon genommen.  Auch nur wer das Zeitlimit schaffte wurde am Schluss in der Bergwertung gewertet.
Irgendwann war es dann nur noch von unten nass und wir spulten Kilometer für Kilometer ab. Hinter Timo`s starken Rücken (geile Leistung mal wieder!) fanden sich noch ein paar Mitstreiter, ab der ersten Verpflegung waren wir mit Felix und Raphael mindestens zu viert unterwegs, so dass ich nur ab und zu in den Wind musste. 
So ab Kilometer 180 fühlte ich mich dann auch wohler, bin halt wie ein Diesel ;-)
Eine kurze Schrecksekunde im nassen Kreisel: Vor uns rutschte ein Radkollege unserer Gruppe weg, Timo versuchte noch auszuweichen. 
Aber er lag dann doch mit seinem Domane in der li. Hand auf dem Boden und war froh, dass er es gehalten hat. Und ich dagegen war überglücklich, dass die Hüfte gehalten hat. 
Zum Glück nur blaue Flecken und leichte Schürfungen. (Raphael hoffen es geht Dir wieder besser)
Also ging es zügig weiter, mittlerweile war sogar die Sonne draußen! 
An den Verpflegungen konnten wir Getränke auffüllen und die Speicher füllen. Zum Ende hin kamen dann noch ein paar fiese Rampen mit 18% Steigung, doch auch die meisterten wir und kamen schließlich nach knapp 11 Stunden Fahrzeit und einem 27er Schnitt in Schondra an. 
 
Ein geiles Gefühl, wenn man da den Sprecher von weitem hört: Achtung hier kommt die erste Frau!!! ;-)
Und dazu noch so einen tollen Empfang: unsere Freunde Axel und Volker erwarteten uns schon im Ziel. Danke! 
Danach folgten noch die Siegerehrung und die Heimfahrt. Alles in allem ein geiles Event.
Kaum begreiflich warum wir am Abend vorher so motivationslos waren ;-) 
 
Ein toller Marathon mit kleinen Schwächen die aber bei der ersten Austragung zu verzeihen sind.
Grundsätzlich ist zur Strecke zu sagen durch das Profil und das Zeitlimit nicht einfach am Anfang Berge, da muss man schauen das man im Zeitlimit bleibt, im eher flachen Mittelteil muss man dann aufpassen das man nicht alle Körner verschießt damit man am Ende für die letzten Hügel mit bis zu 18% Steigung noch etwas in den Beinen hat.
Zur Ausschilderung ist zu sagen es waren zwar genug Schilder  vorhanden nur die Position, die Schilder sollten schon vor der Kreuzung und nicht erst in der Kreuzung sein, war teilweise etwas verwirrend.  Die Helfer an der Anmeldung, den Verpflegungen und an der Strecke waren alle Super. Eine Info über die Strecke an den Verpflegungen und ein Erste Hilfe Koffer wären auch noch etwas was man verbessern könnte. Und zum Schluss das Zeitlimit es ist wirklich eine Herausforderung und macht die Rhön 300 zur echten Prüfung, nur entweder es gibt ein Zeiltlimit oder nicht am Anfang werden die Leute rausgenommen und am Ende wird es dann doch um eine Stunden verlängert. Ist für alle die vorher rausgenommen wurden dann wirklich schade.

Vielen Dank an alle Helfer, die Polizisten auf ihren Motorrädern! Und natürlich an alle Mitradler!

Timo vielen Dank für deine Motivation am Anfang und dein Qualitätswindschatten ;-)

Jetzt etwas regenerieren, bevor es in 2 Wochen zum Alpenbrevet in die Schweiz geht.