(Timo Henrich) 3 Länder Giro

Beitrag vom 20.08.2022 08:51 in Team 2022 , Teamnews

Nach dem Ausfall des 3 Länder Giros in 2021 war es 2022 nun mal wieder soweit… leider haben wir nur noch Karten für die kürzere Strecke bekommen. Sprich also die 120KM und 3000HM. Was dem Spaß aber keinen Abbruch bereitet den gerade der Rechenseeradweg find ich wirklich gelungen und super zum fahren.

Da es für Laura erst das zweite längere Event in den Alpen war entschieden wir uns wieder zusammen zu fahren, aus diesem Grund habe ich mich auch entschlossen das Emonda zuhause zu lassen und den 3Länder Giro mit dem Gravel bike zu fahren.

Kurz zum Rad: 3T Exploro Race mit 1x13 Ekar und 40er Conti Terra Speed.

Die Veranstaltung wirkt gegen den Grandfondo Stelvio fast schon etwas klein aber dennoch sehr gelungen, auch waren es durch den Ausfall letztes Jahr auch mehr Starter als in Bormio 2 Wochen zuvor.

Zum Rennen:

Das Rennen startete pünktlich und die Temperaturen waren schon recht angenehm, mit einer leichten Windjacke war man gut bedient.

Die ersten 40km sind hier recht schnell da es immer leicht Berg ab geht und man in einem großen Pulk unterwegs ist, erst kurz vor dem Stelvio zog es sich etwas auseinander. Nun ging es die längste auffahrt vom Stelvio hoch, 24km und ca. 1700hm von Praad aus. Es dauerte ein paar Meter bis man seinen Rhythmus gefunden hatte, den durch Baustellen und schon recht viel Auto verkehr war es sehr stockend vom fahren her. Kaum war der Part gemeistert war auch schon die erste Verpflegung in Sicht. Leider muss man hier sagen das es von der Stelle her kaum schlechter hätte sein können. Autos die durch wollten + Radfahrer die einfach mitten auf der Straße angehalten haben führten dann dazu das es quasi stand. Deshalb füllten wir kurz die Flaschen auf und kämpften uns durch den kurzen aber dichten Stau. Die Temperaturen waren mittlerweile sehr angenehm und wir waren kurz/kurz unterwegs. Die restliche auffahrt war sehr angenehm zu fahren und schön gleichmäßig in Lauras Wohlfühltempo. Was leider echt unschön war, war der Verkehr… also wir hatten nicht mal 9 Uhr und es war die Hölle los auf der Auffahrt. Nach dem ich fast von einem Wohnmobil in der Kurve umgefahren worden bin, war dann auch klar, dass ich die Kurven nun mittig anfahre und der Verkehr sich dahinter einzuordnen hat, danach war es auch etwas entspannter in den Kurven und engen Passagen. Immer wieder lustig aber waren die Blicke auf das 3T, viele haben auch interessiert gefragt, wie sich hier so was fährt und warum ich mit den breiten Reifen fahre.

Auf dem Stelvio angekommen gab es dann eine kurze Pause mit Verpflegung und wieder Anziehen der Jacken. Nun ging es über den Umbrailpass runter in die Schweiz. Hier muss man einmal die hervorragenden Bremsen von Campagnolo hervorheben. Kein Geräusch, immer der gleiche Druckpunkt und eine hervorragende Bremsleistung. Aus meiner Sicht die beste Bremse die ich an einem Rennrad / Gravel je gefahren bin.

Von nun an ging es wieder zurück zum Ziel, die nächsten 20km waren recht zügig und flowig zu fahren, an 1-2 Stellen ist hier aber die Übersetzung des Gravel an seine Grenzen gekommen, den ab 45km/h+ muss man schon ordentlich pedalieren, um noch weiteren Vortrieb zu erzeugen. Nach ein paar schönen kleinen Ortschaften ging es nun wieder Berg auf. Der Weg hoch auf den Radweg gestaltet sich sehr geradlinig und zeichnet sich durch mehrere Rampen im Bereich von 16-18% aus. Kaum kommt man um die Kurve sieht man auch bereits die ersten ihr Rad schieben. Im verlauf der Steigung überholten wir dann so einige und fuhren konstant und recht problemlos hoch auf den Rechenseeradweg. Oben angekommen gab es noch mal ein kurzes Flaschen auffüllen und nun ging es in einer leichten Abfahrt Richtung Rechensee. Der Radweg ist wirklich toll und macht mit seinen Kurven und Wellen einfach Spaß zu fahren. Danach ging es über die Grenze von Italien zurück nach Österreich und in den Zielsprint, so denkt man eigentlich… gelandet sind wir in einem Stau der sich nach Nauders rein zog. Mit etwas Stop and go + kurzem Berg ab Sprint war dann auch das Ziel in Sicht, kurz durch den Verkehr schlängeln und der 3 Länder Giro 2022 war geschafft.

Als Fazit bleibt zu sagen:

Wenn man nicht so genau auf die Zeit schaut, ist so ein Rennen mit dem Gravelbike wirklich mal was anderes. Es ist sehr entspannt und macht einfach Spaß, die Blicke und die Kommentare waren immer nett und führten zu einigen Gesprächen in den Auffahrten.

Zum Rennen selbst muss ich sagen, wie immer eine schöne Strecke und die Verpflegungen sind gut eingeteilt.

Leider war der Verkehr dieses Jahr aber sehr extrem und lässt mich schwanken, ob ich nächstes Jahr wieder teilnehmen werde…