(Johannes Müller)Rad am Ring - 24h grüne Hölle / 27.07. bis 28.07.2019

Beitrag vom 31.07.2019 15:16 in Team 2019 , Teamnews

 Rad am Ring 24h im Zweier-Team mit Nina sollte den Jahreshighlights-Monat Juli (neben der Challenge Roth und 12h Hohler Buckel DAS Highlight in diesem Jahr) abschließen. Wir hatten uns mit den anderen schon recht früh angemeldet um nebeneinander liegende Parzellen zu bekommen, was auch gut geklappt hatte.

Um alles aufzubauen und für den langen Tag plus Nacht von Samstag auf Sonntag fertig zu haben, reisten wir schon am Freitag Nachmittag an. Vor Ort haben wir dann das Auto abgestellt, den Pavilion aufgebaut und schon mal einiges für den nächsten Tag vorbereitet. Nach dem wir noch ein bisschen über die "Eventmile" geschlendert sind und uns die Nudeln der Pasta-Party schmecken ließen, sind wir dann auch recht bald ins Auto gekrochen um etwas Schlaf zu bekommen.Das Wetter schien am Samstag mitzuspielen. Zwar hatte es etwas getröpfelt, aber dann waren da nur etwas Wolken und wir hatten schon die Hoffnung, dass es trocken bleiben würde. Es sollte sich herausstellen, dass die Hoffnung nicht erfüllt werden würde.
Samstag früh kam dann auch unser Großer mit Freundin und unserer Jüngsten nach, da diese beim Kids-Race starten wollte. Für sie hieß es um 10 Uhr zwei Runden (8km) über Grandprix-Strecke fahren, was sie auch sehr gut schaffte. Kurz vor eins hieß es dann Start für das 24h-Rennen. Nina fuhr die ersten beiden Runden, bevor sie dann den Staffelstab (Transponder in einer Trinkflasche) an mich übergab. Also ab in den Sattel und gleich erst mal durch das Fahrerlager vorbei an den anderen Parzellen. Dann, nach Durchfahrt der Boxengasse, ab auf die Nordschleife. Kurven schnell fahren ist nicht so meins, daher bin ich die Abfahrten ruhiger angegangen um erst mal den Kurs überhaupt kennen zu lernen. Teilweise schon sehr anspruchsvoll, gerade die steilen Anstiege nach den Abfahrten, aber das macht den Reiz mit aus. Dank frischer Beine konnte ich auch den Anstieg zur Hohen Acht sehr gut meistern und ein - für die Strecke und mich - doch sehr hohes Tempo fahren. So kam ich nach etwa 58 min wieder an unserer Parzelle vorbei. Da ich noch genug zu trinken hatte, hielt ich auch nicht an, sondern machte mich gleich auf in Runde 2. In dieser konnte ich die Abfahrten (v.a. die Fuchsröhre) schon etwas schneller nehmen, powerte mich aber an der Hohen Acht nicht mehr so aus, es sollten ja noch ein paar Runden kommen. Zurück an der Parzelle übergab ich an Nina und aß erst mal von den Nudeln mit Persto, die die Kinder dankenswerter Weise für uns gekocht hatten. Dann legte ich etwas die Beine hoch und wartete auf meinen nächsten Einsatz.
Leider hatte das Wetter mittlerweile umgeschlagen und es fing an zu nieseln. Daher ging ich mit Regenjacke auf die nächsten beiden Runden und fuhr die Kurven und Abfahrten zurückhaltend. Einen Sturz wollte ich nicht riskieren. Auch wurde es jetzt dämmerig, so dass ich schon mal das Rücklicht einschaltete um besser gesehen zu werden. War die erste Runde noch nieselig, so fing es auf der zweiten dann schon richtig zu regnen an. Ich war komplett durchnässt und in den Schuhen stand das Wasser, welches durch die Vorderreifen aufgewirbelt wurde. Hier zeigte sich, dass wir als Neulinge etwas fehl geplant hatten: zwar hatten wir die Regen- und Winterjacken dabei, aber zu wenig Wechselkleidung und keine Überschuhe, das würde eine nasse Nacht werden. Zurück am Auto legte ich mich nach etwas Essen gleich hin und bat darum, mich etwa eine halbe Stunde vor Ninas Rundenende zu wecken.
Leider war das Wetter aber noch schlechter geworden, es hatte sich nun eingeregnet und zusätzlich noch dichter Nebel aufgezogen. Dazu pechschwarze Nacht, keine guten Voraussetzungen für eine Fahrt auf dieser Strecke für jemanden, der einen heiden Respekt vor Abfahrten mit Kurven hat, gerade weil Josh ja gestürzt war, und er ein weit besserer Fahrer ist, als ich. Daher beschlossen wir (heißt: Nina insistierte vehement), dass ich nicht gleich wieder starten, sondern dass wir die Nacht abwarten und erst am Morgen weiter fahren würden. Immerhin hatten wir jetzt um 23 Uhr schon 10 Runden auf der Tafel stehen (Nina 6 und ich 4).
Also ab aufs Feldbett und schlafen. Als ich um halb 6 dann wieder aus dem Schlafsack gekrochen bin war die Enttäuschung groß: weiterhin Regen und Nebel! André, Sören und Tina, die die Nacht durchgefahren waren (riesen Respekt dafür!) sprachen davon, dass die Sicht teilweise immer noch unter 30m liegen würde, also weiterhin keine weitere Runde für mich. Schade, aber das Vernünftigste. So feuerten wir weiter die anderen an, schliefen noch ein bisschen und Nina ging gegen 8 Uhr nochmal auf eine Runde. Eine zweite war aber auch für sie nicht mehr drin, das gab das Wetter nicht her.
Was wir uns allerdings nicht nehmen ließen: Zusammen mit Timo, Patrick, Thomas F., Josh, Jan und Thomas K. warteten wir am Anfang der Zielgeraden auf Tina, um sie ins Ziel zu begleiten. Sie hatte mit ihren 19 Runden den dritten Gesamtplatz der Frauen und sogar den ersten ihrer Altersklasse eingefahren, was für eine wahnsinns Leistung! Patsch nass, aber glücklich überfuhren wir so nebeneinander und hinter ihr die Ziellinie und nahmen unsere Medaillen entgegen. Die 24h Rad am Ring waren vorbei.
Wir packten dann schnell alles ins Auto und verabschiedeten uns auf den Heimweg. Leider konnten wir so der Siegerehrung nicht beiwohnen, aber die Arbeit am Montag früh warf ihren Schatten voraus, so dass wir möglichst früh zu Hause sein wollten.
Was für ein geiles Wochenende! Trotz Regen und nicht so vielen Runden, wie gewünscht, hat es mir riesen Spaß gemacht. Vielen Dank an an unsere privaten Betreuer Fabian, Melana und Mareen, aber auch an Nina K und Carina fürs kümmern, aufmuntern und antreiben. Danke auch an Thomas F, Patrick, Timooo, Elu, Rolf, Ulrike, Thomas K., Josh, Sören (mit Frau), André und die anderen fürs Anfeuern, Quatschen, Da-Sein, und einfach alles! 2020 werden wir versuchen wieder dabei zu sein, bei hoffentlich besserem Wetter ;)