(Johanna Uherek) EM-Qualifikationswettkampf in Kienbaum 

Beitrag vom 20.05.2021 08:58 in Team 2021 , Teamnews

Am Mittwoch den 12.05.2021 ging es für mich in das Olympische und Paralympische Trainingszentrum nach Kienbaum. Dort stand freitags der Qualifikationswettkampf für die Junioren EM in Kitzbühel auf dem Programm. Aufgrund der aktuellen Corona Situation wurde das Qualifikationsrennen nämlich nicht wie sonst beim ersten DTU-Nachwuchs Cup ausgetragen, sondern für diesen Wettkampf konnten sich im Vorfeld die besten Sieben der dezentralen Leistungsüberprüfung Mitte April qualifizieren, sowie drei Athleten, welche durch den Nachwuchsbundestrainer ausgewählt wurden.

Nachdem ich bei der dezentralen Leistungsüberprüfung auf den sechsten Platz gekommen war, hatte ich mich also für das Qualifikationsrennen qualifiziert. Voraussetzung für die Fahrt nach Kienbaum war für alle ein negativer PCR-Test im Vorfeld. Auch in Kienbaum selbst war es in diesem Jahr alles ein bisschen anders. Jeder Athlet hatte ein Doppelzimmer für sich alleine, beim Essen standen alle Tische 1,5m auseinander, auf dem gesamten Gelände galt Maskenpflicht und alle mussten sich an das Hygienekonzept vor Ort halten. Nachdem wir mittwochs in Kienbaum angekommen waren, ging es für mich nach dem Abendessen nochmal eine kleine Runde ins Wasser, um nach der langen Fahrt meine Beine ein bisschen zu lockern. Nach dem Schwimmen gab es eine Begrüßungsrunde mit allen Athleten vor Ort und den Verantwortlichen, welche den Lehrgang und den Wettkampf durchgeführt haben. Am nächsten Tag standen die Streckenbesichtigungen auf dem Programm. Vormittags ging es für mich mit Neoprenanzug in den 16,5°C Grad kalten See, um mich zum einen etwas an das kalte Wasser zu gewöhnen und zum anderen mir die Schwimmrunden, den Startbereich und den Ausstieg nochmal genau anzuschauen. Nach dem Mittagessen ging es zur Besichtigung der Rad- und Laufstrecke, welche auf einer 2,5km langen Bitumenbahn war. Nachdem es den kompletten Tag schon geregnet hatte, hieß es nach dem Abfahren der Wettkampfstrecke erstmal Rad putzen, damit für den Wettkampftag auch alles einwandfrei funktioniert. Nach dem Abendessen gab es die Wettkampfbesprechung für den morgigen Tag. Hierbei wurden uns unsere Startnummern und Badekappen für das Renne gegeben und es wurde nochmal auf bestimmte Streckenabschnitte eingegangen. Am nächsten Morgen waren zuerst die Junioren um 10:30Uhr mit ihrem Rennen an der Reihe, somit hatte ich noch etwas Zeit um entspannt zu frühstücken und ein kleines Auftaktprogramm zu absolvieren. Nach einem kleinen Mittagessen ging es für mich um 13:15Uhr in Richtung Check-In um dort mein Rad, meinen Helm und meine Laufschuhe in die Wechselzone zu bringen. Im Anschluss habe ich mich ein bisschen warmgelaufen und mich für den Wettkampf umgezogen. Nachdem ich meinen Neoprenanzug angezogen hatte, bekam ich einen kleinen GPS-Sender, welchen ich mir unter die Badekappe stecken sollte. Dieser GPS-Sender war dafür da, dass man nach dem Rennen genau nachverfolgen kann, ob man die ideale Linie im Wasser geschwommen ist oder ein bisschen davon abgekommen ist. Nach dem Einschwimmen haben wir uns dann ungefähr 3min vor unserem Start in Startreihenfolge aufgestellt. Nachdem es im Feld der Juniorinnen eine Absage gab, starteten wir nur zu Neunt. Wir wurden dann einzeln auf den Steg gerufen, bis um 14:30Uhr auch unser Startschuss fiel. Nachdem ich als Sechste aufgerufen wurde, stand ich in mitten des Starterfelds, was sich im Wasser gleich bemerkbar gemacht hatte. Bis zur ersten Boje gab es sehr viel “Gekloppe”, wo ich mich nicht immer direkt durchsetzen konnte, wodurch ich von Beginn an den Anschluss zur ersten Gruppe etwas verloren hatte. Die Runde war in etwa 375m lang, was bedeutete, dass wir sie zweimal schwimmen mussten. Nach den zwei Runden hieß es so schnell wie möglich aus dem Neoprenanzug raus und in Richtung Wechselzone rennen. In der Wechselzone musste dann die Badekappe, die Brille und der Neoprenanzug in eine Box, damit man keine Zeitstrafe bekommt. Nachdem ich alles in die Box gelegt hatte, musste ich am Ende der Wechselzone über eine Linie rennen, wodurch das Rennen für eine kurze Zeit unterbrochen wurde. Das Rennen musste kurz unterbrochen werden, da es vor Ort nicht möglich war, die Strecke vom See zur Radstrecke zu sperren. Während der kurzen Unterbrechung habe ich nochmal was getrunken, versucht meine Füße ein bisschen warm zu bekommen und bin zur Radstrecke gelaufen. Das Rennen wurde ungefähr 5min nach dem Schwimmen wieder neu gestartet. Hierbei wurden wir nach unseren Schwimmabständen vor der Wechselzone aufgestellt. Ich startete als siebte mit 35sek nach ganz vorne und mit 12sek auf die sechste in die zweite Hälfte des Rennens. Wir mussten insgesamt 8 Runden fahren, was am Ende 20km entsprachen. Beim Radfahren konnte ich die erste dreiviertel Runde an der Starterin hinter mir dranbleiben. Jedoch konnte ich bei einem erneuten Antritt nicht mehr mithalten, da ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht meine Radschuhe angezogen hatte. Die folgenden Runden waren nun ein bisschen einsam, da ich nun komplett alleine fahren musste. In der vorletzten Runde kam von hinten die letzte Starterin nach dem Schwimmen, wodurch wir uns die letzten zwei Runden immer ein bisschen in der Führungsarbeit abwechseln konnten. In der Wechselzone vom Radfahren zum Laufen hatte ich kleine Probleme meinen Helm aufzubekommen. Jedoch kam ich in die Schuhe umso schneller rein. Nun standen nochmal zwei Runden insgesamt 5km auf dem Programm. Nachdem ich aus der Wechselzone als neunte rausgekommen war, stand nun beim Laufen eine kleine Aufholjagd an. An die Achte konnte ich relativ schnell ran laufen. Bei ihr wollte ich auch erst mitlaufen. Jedoch fühlten sich meine Beine in dem Moment noch relativ gut an und ich konnte gleich vorbeilaufen. Somit musste ich auch die 5km komplett alleine laufen, da unter anderem die zwei vor mir gelegenen Starterinnen wegen gesundheitlichen Gründen das Rennen vorzeitig beenden mussten. Das Laufen hat sich jedoch sehr gut angefühlt und ich konnte mich im Ziel über eine neue 5km Bestzeit freuen. Als jüngster Jahrgang hat es für mich in diesem Rennen gegen die eins bis zwei Jahre älteren zwar leider nicht für ein EM-Ticket gereicht, jedoch konnte ich in diesem Starterfeld viel Erfahrung sammeln. Vor allem mit meinem Schwimmen bin ich nicht ganz zufrieden, da ich dort viel Zeit und eine gute Radgruppen liegen gelassen habe. Jedoch kann ich insgesamt mit meinem sechsten Platz ganz zufrieden sein. Hierbei auch nochmal ein großes Dankeschön an das Team vom Drahtesel-Lützelbach, welches mein Rad nochmal kurz vor dem Rennen ordentlich durchgecheckt hat, damit im Wettkampf auch alles gut rollt.
Nach dem Wettkampf sind wir alle noch bis sonntags in Kienbaum geblieben und haben dort alle gemeinsam noch ein bisschen trainiert. In den nächsten Wochen stehen jetzt noch ein paar kleinere Wettkämpfe an, bis es im Juli mit den wichtigen Wettkämpfen wieder weiter geht.